Die Britannic

 


Obwohl sie nie den Bekanntheitsgrad erreichte war die Britannic eine Schwester der Titanic und Olympic. Im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern fuhr aber die Britannic nie auf der Atlantikrute. Als die White Star Line sich 1907 entschied die Olympic und Titanic zu bauen war von Anfang an ein drittes Schiff geplant, das zu erst angeblich Gigantic heißen sollte. 
Als Reaktion auf den Untergang der Titanic wurden an der Britannic mehrere Veränderungen vorgenommen noch ehe sie vom Stapel lief. So erhielt die Britannic einen Doppelrumpf bis hoch zur Wasserlinie und Schotten bis hoch zum Bootsdeck. 
Beim Stapellauf am 26 Februar 1914 plante White Star noch, die neue Britannic ab Frühjahr 1915 auf der Strecke Southampton - New York einzusetzen. Diese Pläne wurden durch das Ausbrechen des 1. Weltkrieges zu Nichte gemacht. Die Britannic wurde zum Kriegseinsatz gerufen, und in ein Lazarettschiff umgebaut, mit über 3300 Betten. Am 8. Dezember nahm das Schiff, in den Farben des Internationalen Roten Kreuz lackiert, den Dienst auf. Am 12. Dezember kam das Schiff, aus Belfast kommend, in Liverpool an, um sich am 23. Dezember auf seine Jungfernfahrt nach Mudros zu begeben. 


Nach verschiedenen Verwendungen als Lazarettschiff wurde die Britannic im Sommer 1916 an White Star zurückgegeben.      Ab 6.Juni 1916 begann Harland & Wolff bereits wieder damit aus dem Lazarettschiff einen Passagierdampfer zu machen, als die Admiralität ihre Meinung änderte und die Britannic wieder als Lazarettschiff anforderte. In diesem zweiten Kriegseinsatz machte die Britannic zwei weitere Fahrten nach Mudros bevor sie ihre letzte Fahrt antrat.
Am 12 November 1916 verließ die Britannic Southampton und fuhr, nach einem Stop in Neapel am 17., am 21. November in den Zea Kanal, vier Meilen westlich von Port St. Nikolo, Kea. Dort lief die unglückliche Britannic auf eine Mine die von dem deutschen Unterseeboot U-73 gelegt worden war. Durch die Explosion wurde an Steuerbord, auf Höhe der Brücke ein großes Loch gerissen durch das schnell viel Wasser eindrang. Das wohl endgültige Todesurteil war aber, daß die elektrischen Schotttüren nicht funktionierten, und das Schiff so ohne Gegenwehr zu leisten einfach vollief. Captain Bartlett, ein erfahrener Kapitän der White Star Line der u.a. die Titanic auf ihren Trails kommandiert hatte, versuchte noch bei Kea Island
auf Grund zu setzen. Aber vergebens.


Der Kapitän entschied das Schiff zu evakuieren. Eine Stunde nach der Explosion kippte die Britannic über Steuerbord und sank. Fast alle der 1125 Menschen an Bord waren vorher von den beiden Begleitzerstörern Foxhound und Scourge und dem Bewaffneten Handelskreutzer Heroic gerettet worden. Doch eigentlich hätte niemand sterben müssen. Denn die 30 Toten kamen nicht an Bord ums Leben, sondern waren Insassen von zwei Rettungsbooten die, als erste von Bord gelassen, in die sich noch drehenden Schrauben gezogen wurden. Mit ihren über 48,000 Tonnen war die Britannic das größte britische Handelsschiff, das je im Krieg verloren ging.
Im Dienst der White Star Line wurde die Britannic nach dem Kriege durch die Majestic ersetzt. Ein deutsches Schiff, daß als Reparationsleistung eingezogen wurde. Das Wrack der Britannic wurde erst 1975 wiederentdeckt, von Jacque Cousteau. Erst kürzlich brachte D. Robert Ballard, der Entdecker des Wracks der Titanic, Bilder von der Britannic an die Wasseroberfläche. Im Gegensatz zur berühmten Schwester ist die Britannic noch an einem Stück und angeblich sehr gut erhalten.



 

ZURÜCK

© 2001 mikepsyco.de